Welchen Vorteil bringen Druckkammer-Fahrten?

Taucher neigen sehr oft dazu, Gefahren zu unterschätzen und sich selbst zu überschätzen. Dies ist eine häufige Ursache von Unfällen, die im Extremfall tödlich verlaufen können. Gerade Rettungs- und Einsatztaucher benötigen bei der Ausführung ihrer Tätigkeiten einen kühlen Kopf und sollten kein unnötiges Risiko eingehen. Deshalb soll in der Kammer den Tauchern die Grenze ihrer Fähigkeiten, insbesondere im Bezug auf die Stickstoffnarkose (Tiefenrausch), aufgezeigt werden. Diese wichtigen Erfahrungen können Taucher in der Traings-Druckkammer der DLRG Würzburg sammeln.


Voraussetzungen für Teilnehmer

Teilnehmen können Sporttaucher, die über ein gültiges Tauchbrevet verfügen bzw. Rettungs-/Einsatz-/Feuerwehr-/Bergungstaucher, die eine entsprechende Ausbildungsbescheinigung der jeweiligen Organisation vorweisen können.
Zudem ist eine gültige Tauchtauglichkeitsuntersuchung Pflicht. Taucher ohne ärztlich attestierte Tauchtauglichkeit können leider keine Fahrten absolvieren. Es wird empfohlen, die Untersuchung von einem Arzt mit einer von der Gesellschaft für Tauch- und Überdruckmedizin (GTÜM) anerkannten Fortbildung durchführen zu lassen. Entsprechende Ärzte tragen die Zusatzbezeichnungen Tauchtauglichkeit (GTÜM), Tauchmedizin (GTÜM), Hyperbarmedizin (GTÜM) oder Tauch- und Überdruckmedizin (GTÜM). Taucher aus dem Wasserrettungsdienst und Berufstaucher sollten über eine gültige berufsgenossenschaftliche Grundsatzuntersuchung G31 verfügen.


Was geschieht bei einer Fahrt?

Im Regelfall werden in der Trainingskammer der DLRG Würzburg 50m-Profile gefahren, es wird also ein 50m Tauchgang mit Druckluft simuliert. Andere Tauchprofile sind nach Rücksprache problemlos möglich. Dem Taucher sollen hierbei besonders seine veränderten kognitiven und motorischen Fähigkeiten vor Augen geführt werden. Die auftretenden Symptome lassen sich durch den erhöhten Partialdruck des Stickstoffs erklären. Man spricht deshalb von Stickstoffnarkose oder im Taucherjargon auch vom Tiefenrausch. Die Dekompression von 50m auf 0m, also von 6 bar Umgebungsdruck (5 bar Überdruck) auf 1 bar Umgebungsdruck (0 bar Überdruck) erfolgt sehr langsam. Das von uns gefahrene Profil ist also sehr konservativ. Es entspricht den berufsgenossenschaftlichen Vorgaben für Taucherarbeiten, genauer gesagt der BG-Vorschrift C23 ( BGV C23). Die Sicherheit der Taucher ist uns also ein sehr wichtiges Anliegen.